Viel Zeit in der Sonne hat auch ihre Schattenseiten – eine davon sind Pigmentflecken. Doch was hilft wirklich gegen Hyperpigmentierung, und wie kann man ihr vorbeugen? In diesem Artikel gehen wir auf die Ursachen von Pigmentflecken ein und zeigen wissenschaftlich fundierte Methoden, um sie zu behandeln.
Wie entstehen Pigmentflecken?
Pigmentflecken entstehen durch eine ungleichmäßige Verteilung oder übermäßige Produktion von Melanin, dem Farbpigment unserer Haut. Die häufigste Ursache ist UV-Strahlung. Wer sich oft und ungeschützt der Sonne aussetzt, fördert eine verstärkte Melaninbildung, die zu Flecken führen kann. Aber auch hormonelle Veränderungen, etwa während der Schwangerschaft oder durch die Einnahme der Antibabypille, können zu Pigmentveränderungen beitragen.
Ein weiterer Faktor sind Hautirritationen oder Entzündungen, beispielsweise durch Akne. Wenn die Haut an einer entzündeten Stelle heilt, kann sich dort überschüssiges Melanin ansammeln und dunkle Flecken hinterlassen. Zudem zeigt sich mit zunehmendem Alter eine langsamere Hauterneuerung, wodurch Pigmentstörungen sichtbarer werden.
Wie kann man Pigmentflecken vorbeugen?
Ein hoher Lichtschutzfaktor (LSF 30 oder höher) ist die wirksamste Methode, um UV-bedingte Pigmentstörungen zu verhindern. Dabei reicht es nicht aus, Sonnenschutz nur im Sommer zu verwenden – auch im Winter sind UV-Strahlen aktiv, und selbst an bewölkten Tagen gelangen sie durch die Wolkendecke.
Zusätzlich kann eine Hautpflege mit Antioxidantien wie Vitamin C und Vitamin E helfen, freie Radikale zu neutralisieren und die Haut zu schützen. Diese Inhaltsstoffe haben außerdem einen leicht aufhellenden Effekt auf bereits bestehende Flecken.
Auch sanfte Fruchtsäure-Peelings sind eine beliebte Methode zur Vorbeugung. Sie entfernen abgestorbene Hautzellen, regen die Zellerneuerung an und können so das Risiko neuer Pigmentflecken verringern. Hier raten Dermatologen dazu, mit milderen Säuren wie Milchsäure zu beginnen, um die Haut langsam daran zu gewöhnen.

Kann man Pigmentflecken selbst entfernen?
Immer wieder kursieren Hausmittel gegen Pigmentflecken – doch viele davon sind nicht nur wirkungslos, sondern können der Haut sogar schaden.
Dermatologen warnen insbesondere vor Methoden wie Zitronensaft oder Apfelessig. Diese enthalten Säuren, die die Hautbarriere angreifen, sie empfindlicher gegenüber UV-Strahlung machen und die Pigmentierung dadurch sogar verstärken können.
Auch Peelings mit Backpulver oder anderen aggressiven Hausmitteln sind nicht empfehlenswert, da sie zu Rötungen, Irritationen und Trockenheit führen können.
Stattdessen raten Experten zu einer gezielten Pflege mit medizinisch erprobten Wirkstoffen.
Welche Cremes helfen gegen Pigmentflecken?
Moderne Hautpflegeprodukte enthalten Wirkstoffe, die Pigmentflecken reduzieren können. Dermatologen empfehlen vor allem:
- Niacinamid (Vitamin B3) reguliert die Melaninproduktion und stärkt die Hautbarriere. Es eignet sich besonders für empfindliche Hauttypen.
- Vitamin C wirkt als starkes Antioxidans, das nicht nur Pigmentflecken aufhellt, sondern auch neue Verfärbungen verhindert. Es sollte am Morgen unter Sonnenschutz aufgetragen werden.
- Azelainsäure ist besonders wirksam bei postinflammatorischer Hyperpigmentierung, also Flecken, die nach Entzündungen wie Akne entstehen.
- Thiamidol, ein vergleichsweise neuer Inhaltsstoff, hemmt gezielt die Melaninproduktion und zeigt bereits nach wenigen Wochen sichtbare Ergebnisse.
- Hydrochinon gilt als das stärkste Mittel gegen Pigmentflecken, ist jedoch verschreibungspflichtig und sollte nur unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden.
Wer mit solchen Wirkstoffen arbeitet, sollte konsequent auf täglichen Sonnenschutz achten, da die Haut durch aufhellende Produkte empfindlicher gegenüber UV-Strahlung wird.
Wie kann man Pigmentflecken dauerhaft entfernen?
Sind Pigmentflecken besonders hartnäckig, können dermatologische Behandlungen helfen. Dermatologen setzen je nach Hauttyp und Art der Flecken verschiedene Methoden ein:
- Lasertherapie entfernt gezielt Melaninansammlungen in der Haut und ist besonders effektiv bei sonnenbedingten Pigmentflecken. Nach der Behandlung ist konsequenter Sonnenschutz essenziell.
- Chemische Peelings mit hochkonzentrierten Fruchtsäuren fördern die Hauterneuerung und helfen, Hyperpigmentierungen nach und nach aufzuhellen.
- Mikroneedling kann ebenfalls bei Pigmentflecken helfen, indem es die Kollagenproduktion ankurbelt und gleichzeitig die Hautstruktur verbessert.
- Kryotherapie (Behandlung mit flüssigem Stickstoff) eignet sich vor allem für kleinere, punktuelle Pigmentflecken.
Wichtig ist, dass nach solchen Behandlungen die Haut besonders gut vor UV-Strahlung geschützt wird, um erneute Pigmentierung zu vermeiden. Dermatologen empfehlen, diese Verfahren vorzugsweise in den Herbst- und Wintermonaten durchführen zu lassen, wenn die Sonnenintensität geringer ist.

Fazit
Pigmentflecken sind meist harmlos, können aber als störend empfunden werden. Die beste Strategie ist eine Kombination aus Vorbeugung und gezielter Pflege. Ein konsequenter Sonnenschutz ist das wirksamste Mittel, um neue Pigmentierungen zu verhindern. Wer bereits Flecken hat, kann mit bewährten Wirkstoffen wie Niacinamid oder Vitamin C eine deutliche Verbesserung erzielen. Für besonders hartnäckige Pigmentflecken bieten dermatologische Behandlungen wie Laser oder Peelings effektive Lösungen.
Wichtig ist, realistische Erwartungen zu haben: Pigmentflecken lassen sich nicht über Nacht entfernen, sondern erfordern eine kontinuierliche Pflegeroutine. Mit Geduld und den richtigen Maßnahmen kann jedoch ein sichtbar ebenmäßigeres Hautbild erreicht werden.
Quellen:
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